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28.02.2024

Ärzte- und Pflegenotstand im Weinviertel

„Die Situation in Österreichs Gesundheits- und Pflegesystem ist am Kippen. Für PatientInnen und Pflegebedürftige ebenso wie für die Beschäftigten und ÄrztInnen. Im Weinviertel ließen Medienberichte aufhorchen, wonach am Klinikum Mistelbach-Gänserndorf allein in der HNO-Abteilung fünf Ärzte gekündigt hätten.


„Und das ist nur die Spitze des Eisberges“, befürchtet Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim, die schon lange vor einem Kollaps im Gesundheitssystem warnt. Denn neben den Problemen im Krankenhaus herrscht im Weinviertel auch ein Mangel an Kassen-FachärztInnen. „Das geht soweit, dass ein Bezirk dem anderen FachärztInnen wegnimmt und die Lücken im gesamten Weinviertel hin- und hergeschoben werden - oder die ÄrztInnen die Kassenverträge kündigen, um es mit einer Wahlarztpraxis zu versuchen. Die dummen sind die PatientInnen, die dann nicht mehr die e-Card sondern die Kreditkarte bei jedem Arztbesuch vorlegen müssen“, kritisiert NRin Erasim.


Dazu sind viele Pflegekräfte unter massivem Druck, viele stehen vor dem Burnout oder verlassen den Beruf. 200.000 zusätzliche Pflegekräfte werden in Österreich bis 2050 gebraucht, fast 3.000 Spitalbetten sind heute schon gesperrt, weil das Personal fehlt. „Da hilft auch kein Schönreden der verantwortlichen schwarz-blauen Landesregierung in Niederösterreich“, so Erasim.


Die SPÖ hat jetzt im Nationalrat eine österreichweite Pflegeoffensive gefordert: Mehr Ausbildungsplätze, 2.300 Euro Gehalt während der Ausbildung und bessere Arbeitsbedingungen sollen den Beruf attraktiver machen. 


NRin Erasim: „Der Pflegenotstand verschärft sich, der Personalmangel ist ein massives Problem. Wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich mehr Pflegekräfte - aber auch ÄrztInnen - brauchen. Viele Pflegekräfte sind jetzt schon am Limit. Wir müssen die Bedingungen in der Pflege verbessern, das ist auch eine Frage des Respekts gegenüber den Pflegekräften. Sie halten unser Gesundheitssystem am Laufen.“